Von der neuen Dreifaltigkeit

Zeit: Ende 1755 Anfang 1756
Orte: Dörfer, Lemberg, Lanckorun - Haus des Lejbek Abramowicz
Die Juden auf den Dörfern sind fasziniert von Jakob - auch (und gerade) wenn sie nicht alles verstehen, was er so sagt. Viele lassen sich bekehren zur neuen Religion, zur neuen Dreifaltigkeit. Die jüdische, die "mahometanische" und die christliche Religion sind für die Rechtgläubigen nun eins. In die neuen Gebete mischen sich nun neue Wörter: spanische, aramäische, portugiesische. Zu einem gewissen "Senor Santo" beten sie nun.
Einzig in der Stadt Lemberg regt sich Widerstand.
Der Messias ist bekanntlich der, auf den man ewig wartet. Also muss jeder, der daherkommt und sich als solcher ausgibt, ein falscher Messias sein, denn der echte kommt schließlich nie.
Die städtischen Juden stören sich auch daran, dass Jakob lehrt, sie müssten "zu Esau gehen", also zunächst katholisch werden. So wie der Sabattai zunächst Muslim wurde. Also ist viel Nachdenken und Disput. Die Klügsten unter ihnen erkennen aber auch die neuen Möglichkeiten, die sich durch eine Konversion ergeben könnten:
Wer christlich getauft ist, ist kein Jude mehr, könnte Land erwerben, einen Laden aufmachen, die Kinder auf jede Schule schicken(...) was für ein Geschenk.
Jakob weitet unterdessen seine Lehre aus. So wie einst der Sabattai Zwi die Tora heiratete, so sollen nun die Rechtgläubigen die Tora ersetzen - durch die nackte Frau. "Die Männer müssen sich mit ihr verbinden, zunächst in aller Behutsamkeit, nur mit den Lippen".
Und so geschieht es
Die Augen muss man schließen und in die Finsternis schreiten, denn aus der Finsternis erst sieht man die Helligkeit, sagt Nachman in Gedanken, als er Chajas Brustwarze in den Mund nimmt.
und taugt gleich zum Skandal
(...) und als sie die Tür aufbrechen, sehen sie die halb nackte Frau (...) die Männer hasten auseinander (...) einer springt aus dem Fenster. (...) Alle übrigen, die auch schon beschickert sind (...) lässt Gerschom mit Kälberstricken binden und zum Rabbi bringen. Eigenmächtig requiriert er ihre Fuhrwerke, die Pferde, ihre Bücher und Schriften.
und sorgt für eine neue Kultur
Ihre Empörung ist gewaltig, die jüdische wie die christliche, unruhige Bilder geistern, dass hier Lästerei geschehe, eine große Blasphemie im Allgemeinen, über die religiösen Bekenntnisse hinweg.
und führt direkt in den dreitägigen Arrest.