Foto ca.1940: gemeinfrei. By Unknown - Arquivo Nacional, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73409800
Gabriela Mistral Blog
Foto gemeinfrei: By Biblioteca Nacional de Chile - Memoria Chilena Archivo Gabriela Mistral, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=69905776
Das Foto zeigt die lächelnde Autorin wahrscheinlich im Jahr 1938 und trägt ihre handschriftliche Widmung an Oreste Plath.
Gabriela Mistral, eigentlich Lucila de María del Perpetuo Socorro Godoy Alcayag, geboren am7. April 1889 in Vicuña, Chile, und gestorben am 10. Januar 1957 in New York, war eine chilenische Dichterin, Pädagogin und Diplomatin.
Als eine der Hauptrepräsentantinnen der chilenischen und lateinamerikanischen Poesie und Literatur wurde sie als erste Iberoamerikanerin und als fünfte Frau überhaupt mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet
Gabriela Mistrals Gedichte zeichnen sich durch starke Emotionen und direkte Sprache aus. Sie sind deutlich von der Moderne beeinflusst. Ihre zentralen Themen sind Liebe, Betrug, Trauer, Natur, Reisen und Liebe zu Kindern. Ihr erstes Hauptwerk war Desolación, das 1922 veröffentlicht wurde. 1924 erschien Ternura (Zärtlichkeit), das Schlaflieder und Reime für Kinder enthält, und später Tala (Fällung) im Jahr 1938, das ungewöhnliche Bilder und freie Verse verwendet. Gabriela Mistral war auch in gesellschaftspolitische Fragen involviert und schrieb als bekannte Autorin für große Zeitungen in ihrem Heimatland Chile.
Verstossen
Mein Vater sagte, er werfe mich hinaus, schrie meine Mutter an, noch diese Nacht werfe ich sie hinaus.
Die Nacht ist lau; die Sterne sind so hell, dass ich bis zum nächsten Dorf gehen könnte; doch wenn es um diese Stunde zur Welt käme? Vielleicht hat mein Schluchzen es gerufen; vielleicht will es kommen, um mein tränenüberströmtes Antlitz zu sehen. Und in der rauhen Luft würde es frösteln, wenn ich es auch zudeckte.
Lyrische Meditation. Gedichte der traurigsten aller Mütter. Aus: Desolacion. In: Gabriela Mistral: Spürst du meine Zärtlichkeit? Verlag Die Waage, Zürich, 1981.
Chile: Kultur und Diktatur
Foto gemeinfrei: Gabriela Mistral und Anders Österling 1945
Lucila, Neftali und die Literaturnobelpreise
Im chilenischen Valparaiso gibt es ein Café, in dem ein Tisch dauerhaft besetzt ist. Zwei ältere Herrschaften sitzen dort. Er - eine Pfeife in der linken Hand, ein Buch vor sich - scheint verträumt dem gerade Gelesenen nachzusinnen. Es sind Pablo Neruda und Gabriela Mistral - aus Pappmaché - es sind Pablo Neruda und Gabriela Mistral, die beiden...